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Technische Revolution im OP: Orthopädische Klinik in Düsseldorf führt Virtual Reality für Schulteroperationen ein

In der Orthopädischen Praxisklinik Neuss Düsseldorf (OPND) hat die Zukunft der Schulteroperationen unter Nutzung der Virtual Reality begonnen. Was bisher aus der 3dimensionalen Animation von Computerspielen bekannt ist, führt nun auch im OP zu einer technischen Revolution. Schulterspezialist Prof. Dr. Dominik Seybold hat dieses Verfahren jetzt erstmalig in Düsseldorf erfolgreich angewendet. Schulteroperationen sind ein Schwerpunkt der OPND. Über eintausend Mal im Jahr führen die Spezialisten Operationen an der Schulter an den zwei Standorten in Neuss und Düsseldorf durch. Der Einsatz einer Schulterprothese ist eine besonders komplizierte Operation und erfordert viel Erfahrung. Ob die Prothese nachher gut funktioniert, hängt vor allem von dem perfekten Sitz der Prothesenbestandteile (Pfanne und Schaft) im Schultergelenk ab. Um die Platzierung der Prothese optimal zu planen und auszuführen, greift der Chirurg auf modernste Computertechnik zurück.  Zuerst wird eine Computertomographie der Schulter angefertigt. Per speziellen Software wird dann die optimale Positionierung der Prothesenkomponenten an die individuelle Anatomie des Patienten vorgenommen. Der Operateur kann also jeden Schritt der Operation vorweg planen und durchspielen.  In der eigentlichen Operation wird das Bild dieser dreidimensionalen, virtuellen Planung über eine spezielle Brille und weitere Monitore dem Operateur zur Verfügung gestellt. Im nächsten Schritt müssen die virtuelle Planung und der Patient zusammengebracht werden. Hierzu werden mit einem speziellen Taster nach Eröffnung der Schulter die Knochenoberflächen abgefahren und eingelesen. Die Knochengeometrie des Patienten ist nun also mit der Geometrie aus der Computertomographie gekoppelt. In einem letzten Schritt werden auch die Instrumente, die der Operateur führt, mit einem Fühler versehen und somit für den Computer erkennbar. In der VR-Brille, die Prof. Seybold trägt, werden alle diese Informationen zu einem 3-dimensionalen Gesamtbild in Echtzeit zusammengeführt.Der Chirurg kann so bis auf den Millimeter genau erkennen, dass die kritischen OP-Schritte der Knochenfräsung und Prothesenplatzierung exakt mit der virtuellen Planung übereinstimmen. OPND – Arzt Prof. Seybold sieht in diesem modernen Verfahren eine ideale Symbiose aus der Erfahrung des Chirurgen und der Präzision der Computerdaten. „Auch wenn die Kosten für diese Technik aktuell noch sehr hoch sind: ich bin mir sicher, dass diesen Techniken die Zukunft in der Schulterchirurgie gehört“, so Prof. Seybold. Die nächsten Operationen mit Virtual Reality in der OPND an der Plange Mühle sind schon geplant.